„Bei der Personalarbeit steht der Mensch im Mittelpunkt.“

Interview mit Katja Lägeler, Head of People and Culture bei HELUKABEL

Seit Anfang 2022 hat Katja Lägeler die Verantwortung für die Personalabteilung bei HELUKABEL. Im Interview erklärt sie, mit welchen Herausforderungen sich die moderne Personalarbeit auseinandersetzen muss, worauf es bei der Gewinnung von Fach- und Nachwuchskräften ankommt und warum die Unternehmenskultur bei HELUKABEL für sie ganz besonders ist.

Frau Lägeler, bis vor kurzem hieß Ihre Abteilung noch „Human Resources“, nun „People and Culture“. Was hat es damit auf sich?

Damit möchten wir in der Personalarbeit neue Schwerpunkte setzen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für den Erfolg des Unternehmens von entscheidender Bedeutung – und da finde ich es nicht mehr zeitgemäß, von diesen Menschen als „Humanressourcen“ zu sprechen. Was das angeht, wollen wir ein neues Mindset schaffen. Wir stellen uns Fragen wie: Wie können wir eine möglichst positive Mitarbeitererfahrung kreieren? Was können wir als Personaler tun, damit Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich mit ihren Fragen und Anliegen bei uns gehört und verstanden fühlen? Der Mitarbeiter und sein individuelles Wohlbefinden rücken somit stärker in den Mittelpunkt unserer Arbeit.


Katja stands in the office at HELUKABEL with her arms crossed.
Katja Lägeler ist Head of People & Culture bei HELUKABEL.

Welche Aufgaben haben Sie als Head of People and Culture? Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?


Meistens besteht mein Tag aus sehr viel Kommunikation – sowohl innerhalb meiner Abteilung als auch mit anderen Führungskräften und Mitarbeitern. Oft geht es darum, Lösungen und Ideen zu finden, um die Zusammenarbeit an einzelnen Stellen zu verbessern. An anderen Tagen ziehe ich mich eher zurück, um konzeptionell zu arbeiten – etwa im Hinblick auf unsere Neuausrichtung in der Personalarbeit.

Mit seinem Hauptsitz in Hemmingen befindet sich HELUKABEL inmitten der wirtschaftsstarken Region Stuttgart, zusammen mit anderen namhaften, teils deutlich größeren Unternehmen. Was muss man als Arbeitgeber heutzutage tun, um im Wettrennen um die begehrten Fach- und Nachwuchskräfte dauerhaft erfolgreich zu sein?

Zum einen braucht es ein starkes Netzwerk unserer Mitarbeiter zu interessanten Professionals da draußen. Zum anderen ist es wichtig, aktiv nach außen zu kommunizieren, was das Unternehmen ausmacht und was HELUKABEL alles zu bieten hat. Das fängt bei ganz einfachen Dingen an wie Kleidervorschriften: Dass man, wie bei uns, so gekleidet zur Arbeit kommen kann, wie man möchte, ist bei weitem nicht selbstverständlich – vor allem nicht in großen Konzernen. Wir bei HELUKABEL bieten zudem hervorragende Möglichkeiten zur Karriereentwicklung. Wer Lust hat, sich auch einmal in einem anderen beruflichen Bereich zu versuchen, bekommt die volle Unterstützung des Unternehmens. Gerade bei jüngeren Menschen spielt auch das Thema Purpose eine große Rolle, also: Hat die Arbeit, die ich mache, einen Sinn und Zweck? Hier sind wir als Firma, die unter anderem in Zukunftsbranchen wie der E-Mobilität und den erneuerbaren Energien tätig ist, in einer sehr guten Position.

Spätestens seit der Corona-Pandemie hat das Thema mobiles Arbeiten massiv an Bedeutung gewonnen. Wie sehr verändert das Homeoffice unsere gewohnte Arbeitswelt, und welche Vor- und Nachteile sehen Sie darin?

Ich bin überzeugt, dass Homeoffice gekommen ist, um zu bleiben. Corona hat hier nicht nur für einen gewaltigen Technologieschub gesorgt, sondern auch in vielen Köpfen ein Umdenken bewirkt. Als ich bei HELUKABEL angefangen habe – mitten in der Pandemie – habe ich festgestellt: Die Geschäftsführung hat volles Vertrauen in die Mitarbeiter, dass diese ihre Arbeit auch von zuhause aus machen. Das finde ich großartig! Viele Aufgaben lassen sich im Homeoffice genauso gut erledigen, manches sogar besser. Andererseits ist es aber auch Bestandteil unserer Unternehmenskultur, dass wir uns persönlich begegnen und jeder einzelne gesehen wird. Dafür sind Präsenztage wichtig. Für die Zukunft schätze ich deshalb, dass sich eine Mischung aus Büro und mobilem Arbeiten dauerhaft durchsetzen wird.

Ein weiterer neuer Ansatz ist, dass Sie gemeinsam mit ausgewählten Kunden evaluieren, welche Anforderungen diese an unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben. Worauf kommt es unseren Kunden hier besonders an, und was können sie in Zukunft von HELUKABEL erwarten?

Katja Lägeler leaning against the desk at which a team is working.

Diesem Ansatz liegt zugrunde, dass die Endkunden des Unternehmens auch unsere Kunden in der Personalabteilung sind. Daher nehmen wir die sogenannte Customer Experience genau unter die Lupe: Also was müssen wir dem Kunden bieten, um bei ihm die erste Wahl zu sein? Diese Frage bezieht sich sowohl auf unsere Produkte als auch auf unsere Mitarbeiter. Unsere Kunden haben an jeden HELUKABEL-Mitarbeiter bestimmte Erwartungen, vor allem natürlich an den Vertrieb. Aber auch der kann nur dann gut arbeiten, wenn alle vor- und nachgelagerten Prozesse reibungslos funktionieren – von der Logistik bis zur Buchhaltung. Wir in der Personalabteilung sind gerade dabei, Kunden zu befragen, was genau ihre Erwartungen an unsere Mitarbeiter sind.

Mit diesen Erkenntnissen wollen wir intern Veränderungen anstoßen, um die Erwartungen künftig noch besser zu erfüllen. Positiv hervorgehoben wird zum Beispiel häufig der persönliche Kontakt und die festen Ansprechpartner, die es bei HELUKABEL gibt. Schnelligkeit und gute Erreichbarkeit sind für viele unserer Kunden zentrale Kriterien – und auch, dass sich die Mitarbeiter im Vertrieb sowohl im HELUKABEL-Produktsortiment als auch mit den Anforderungen und Besonderheiten der jeweiligen Branche sehr gut auskennen. Hier können wir etwa mit Reflektion und gegenseitigem Lernen und Austausch gezielt nachhelfen, um die Customer Experience zu verbessern.

Der richtige Umgang mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Kunden und Geschäftspartnern – all das ist Bestandteil der sogenannten Unternehmenskultur, mit der ein Unternehmen seine Werte, Vision, Strategie und Handlungsweise definiert. Wodurch zeichnet sich die Unternehmenskultur von HELUKABEL aus?

HELUKABEL hat für mich eine sehr gesunde und unkomplizierte Unternehmenskultur. Die Leute sind offen für neue Ideen und bereit, Dinge ohne viel Bürokratie einfach auszuprobieren. Als inhabergeführtes Familienunternehmen ist gleichzeitig Stabilität ein zentraler Bestandteil der Kultur und wird von der Geschäftsführung auch vorgelebt. Wir entwickeln uns konsequent weiter, aber nicht durch eine große Revolution, sondern stetige Evolution. Bei allen Entscheidungen steht der gesunde Menschenverstand im Vordergrund, und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben viel Freiraum, um sich zu entfalten. All das sind Dinge, die wir auch in Zukunft unbedingt beibehalten sollten!

Diesen und viele weitere spannende Artikel finden Sie auch in der aktuellen Ausgabe #12 unseres Kundenmagazins POWER. Jetzt lesen!

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